Jasmin Hofmann - Grundschule Seubelsdorf

willkommen in der Bibliothek der Seubelsdorfer Grundschule.
Die Grundschule im Lichtenfelser Stadtteil Seubelsdorf gehört zu den kleineren Schulen im Landkreis, aber in vielerlei Hinsicht kann man sie zu den "Großen" zählen – zum Beispiel in der Leseförderung. Ein Geheimnis ihres Erfolgs ist das Zusammenwirken der hauptamtlichen Lehrkräfte mit Ehrenamtlichen der "Aktiven Bürger".
Hier ein kleiner Blick hinter die Kulissen – gesammelt im Gespräch mit Sandy Nicodemus, Lehrerin und eine von drei "Lesebeauftragten" der Volksschulen im Landkreis, sowie mit Jasmin Hofmann, die seit einem Jahr ehrenamtlich für die "Aktiven Bürger" die Schulbibliothek betreut.

Angebot lädt zum Schmökern ein
Wie ist die Leseförderung wieder in Schwung gekommen?
Bis zum Sommer 2024 wurde die Schulbibliothek von der Lehrerschaft mitbetreut – stets in Konkurrenz zu Pausenaufsicht und anderen schulischen Aufgaben. Sandy Nicodemus hatte dann eine zündende Idee: Sie gewann die junge Mutter Jasmin Hofmann aus Kösten, die – wie sie selbst – ein Kind an einer Lichtenfelser Grundschule hatte, für diese Aufgabe.
Damit wurden feste Büchereizeiten eingeführt, nämlich jeden Dienstag von 7:30 bis 8:00 Uhr. Man fand einen hellen, einladenden Raum dafür und stockte die Bestände durch Elternspenden, Kooperation mit der Stadtbücherei und Zukäufe aus dem Schulbudget kräftig auf.
Brauchte es eine Aufbauphase?
Jasmin Hofmann erinnert sich, dass viele Kinder zunächst eine gewisse Scheu ablegen mussten – sie war ihnen noch unbekannt. Doch schnell sprach sich herum, dass die neue „Bibliothekarin“ eine äußerst freundliche und hilfsbereite Frau ist, die mit viel Verständnis, Lob und guten Tipps aufwartet. So etablierte sich schnell bei Fragen die typische Anrede: "Du, Frau Hofmann, …".

neue Leserinnen und Leser
Gab es besondere Maßnahmen, um das Leseinteresse zu verstärken?
Wichtig war, eine gewisse Schwellenangst abzubauen. So durften die Kinder auch gerne in die Bibliothek kommen, ohne ein Buch ausleihen zu müssen. Ein Marrakeschzelt, kuschelige Sitzgelegenheiten und die Anwesenheit vieler Mitschülerinnen und Mitschüler trugen dazu bei. Auch die kontinuierliche Ausweitung des Angebots auf mittlerweile gut 600 Bücher war ein wesentlicher Faktor.
Und schnell sprach sich herum, dass die Ausleihzeit zwar im Regelfall eine Woche beträgt, aber Verlängerungen bei der freundlichen "Frau Hofmann" kein Problem darstellen.
Eine ganze Reihe neuer Nutzerinnen und Nutzer konnte durch ein "Bücherei-Quiz" beim Schulfest gewonnen werden, bei dem in zehn Fragen spielerisch Wissenswertes zur Schulbibliothek vermittelt wurde.

mann bringt auch wertvolle Tipps und ein aufmuntern-
des Lob mit
Was hat Jasmin Hofmann für dieses Ehrenamt motiviert?
Als Mutter eines schulpflichtigen Kindes hat sie selbst erlebt, wie wichtig – ja entscheidend – gutes Lesen für alle Schulfächer, den späteren Beruf und letztlich fürs ganze Leben ist. Sie möchte einen Beitrag leisten, der anderen Kindern und ihren Familien auf diesem Gebiet weiterhilft.
Zumal sie leider auch feststellen muss, dass in manchen Familien das Vorlesen oder gemeinsame Lesen nicht zu den festen Ritualen gehört. Eine Herausforderung seien offenkundig die elektronischen Medien, die zwar viele Möglichkeiten eröffnen, aber oft zu einseitig genutzt würden.
Rückenwind erhielt Jasmin Hofmann durch ihre Familie und ihren Arbeitgeber. Diese ermöglichten ihr problemlos, am Dienstag die morgendliche Routine und Arbeitszeit so anzupassen, dass sie ihr Ehrenamt wahrnehmen kann.
Wird Jasmin Hofmann sich auch im nächsten Schuljahr ehrenamtlich einbringen?
Ja, das hat sie fest vor – und nennt zwei Hauptgründe dafür:
- Das sehr gute Zusammenwirken und die freundliche Atmosphäre an der Seubelsdorfer Schule. Letztlich sei die positive Entwicklung bei der Leseförderung eine Gemeinschaftsleistung von Lehrkräften, Eltern, ehrenamtlichen Lesepaten – und ein bisschen auch durch ihren Einsatz in der Bibliothek.
- Sie spürt immer wieder die Freude, ja Begeisterung der Schülerinnen und Schüler, wenn sie ihr geliehenes Buch zurückbringen und mit leuchtenden Augen vom Inhalt erzählen.
Wer sich für ein Engagement in der Leseförderung oder auch auf anderen ehrenamtlichen Feldern interessiert, kann sich gerne im Büro der Aktiven Bürger melden oder vorweg im aktuellen Angebot an Möglichkeiten umschauen.
Text und Fotos: Josef Breunlein